Forschung – Meditation wissenschaftlich verstehen 

 

Meditation ist mehr als eine Praxis – sie ist ein Forschungsfeld, das unser Bewusstsein, unser Gehirn und unser Leben tiefgreifend verändert. "Im Itrame – Institut für transformative Meditation" untersuchen wir die Wirkungen aktiver Meditationen mit empirischen sozialwissenschaftlichen Methoden. 

 

Unsere Forschung verbindet transpersonale Psychologie, Neurowissenschaft und Sozialforschung, um zu verstehen:  

 

# Wie beeinflusst Meditation unsere neuronalen Netzwerke?  

# Welche psychologischen Transformationen treten durch regelmäßige Praxis auf?  

# Welche Rolle spielen Grenz- und Gipfelerfahrungen in der Persönlichkeitsentwicklung?  

# Wie wirken aktive Meditationen auf Emotionen, Körperbewusstsein & soziale Beziehungen?  

 

Wir greifen dabei auf qualitative und quantitative Methoden zurück, darunter Tiefeninterviews, Fallstudien, Grounded Theory, und experimentelle Designs. Unsere Erkenntnisse fließen in Fachartikel, Vorträge, praxisnahe Lehre, Aus– und Fortbildungen ein.  

 

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Werden und Sein





Empirische Forschung

 

Aktiv-integrale Meditationen sind, inspiriert vom Zen und der  buddhistischen Einsichtsmeditation Vipassana der traditionellen Geistesschulung des Ostens, der buddhistischen Weltanschauung und Lehre und mit westlichen, psychotherapeutischen Verfahren der Selbsterforschung wie Bio-Energetik, Gestalt-Therapie, Trauma-Therapie, Körper-Psycho-Therapie-Atem- oder Bonding-Therapie verbunden. Regelmäßige Übungen verändern die Wahrnehmung. Die Praxis, beispielsweise die der Kundalini Meditation geht über den Bereich der verbesserten Selbstwahrnehmung, körperlichen Entspannung, Erdung oder mentale Sammlung hinaus. In der Meditation stellt sich signifikant häufig ein Gefühl der Verbundenheit mit etwas größerem Ganzen, die All-Einheit mit der Welt, der Natur, dem Universum oder Gott ein. Einige Wirkungen einer regelmäßigen, rückhaltlosen Meditationspraxis sind beispielsweise:

 

Merkmal Entspannung

Das gegenwärtig oft anzutreffende Stress- oder Burnout-Symptom, das nachweislich Ursache vieler Krankheiten ist, kann durch die Entspannungseffekte einer regelmäßigen Meditationspraxis verringert werden. So wie sich Stress und seelische Konflikte auf der körperlichen Ebene Muskelverspannungen zeigen, zeigen die Meditationsübungen in der Körperhaltung und dem Bewegungsverhalten. Sie wirken beruhigend auf das autonome Nervensystem, verringern Erschöpfungszustände und sorgen für eine gute Erholung im Schlaf. Die Aktiven Meditationen sind nicht nur einfach erlernbar, sie helfen auch dabei Spannungszustände zu verringern und zu beseitigen. Durch konkrete Atem- und Bewegungsabfolgen, erhöhen sie den Sauerstoffgehalt im Blut, beseitigen emotionaler Blockaden oder Körperpanzerungen und führen damit eine Entspannung von Körper und Geist herbei, da sich ein entspannter Körper auf die Psyche auswirkt und umgekehrt. Die Meditationspraxis sorgt durch die Herstellung einer Herz-Hirn-Kohärenz für einen Zustand innerer Harmonie. 

 

Gelassenheit

Neben der einfachen körperbezogenen entspannenden Anwendung können die aktiven Meditationen zur Veränderung der seelischen Befindlichkeit eingesetzt werden. Der Weg von innerem Stress, Unwohlsein und Unruhe zur emotionalen und mentalen Sammlung und Stimmungsaufhellung verläuft über die Kombination von Bewegung bzw. Aktion und Stille. Studien zeigen, dass Belastungen nicht primär durch äußere Umweltfaktoren entstehen, sondern die innere Einstellung, die Wahrnehmung und Bewertung eines Ereignisses den entscheidenden Einfluss darauf nimmt. Diese kognitiven Muster, stehen meist im Zusammenhang mit negativ bewerteten Emotionen und Gefühlen. Angst, Überforderung, Ärger oder Wut, denen sich die Betroffenen hilflos ausgeliefert fühlen. Sie können durch die Konzentration, Fokussierung sowie das Aufgehen in die speziellen Aufgaben der aktiven Phasen der Meditation distanzierend beobachtet und transformiert werden. 

 

Entschlossenheit

Viele Menschen stehen unter enormen täglichen Druck und geraten allein bei der Vorstellung, sich nach innen zu gehen, sich zu sammeln, zu konzentrieren, zu fokussieren, in Unruhe, weil sie die ersehnte Stille nicht unmittelbar herstellen können. Meditation ist ein zielloser Weg der absichtslos gegangen wird, offen, mit den Augen eines Kindes. Hin und wieder zu meditieren reicht da nicht aus. Es kommt auf die innere Haltung an, die Präsenz im Augenblick der Minuten in der Übung. Begibt man sich tief genug hinein haben Vergangenheit und Zukunft in diesem Moment keine Chance Einfluss zu nehmen. Und doch ist es allzu menschlich das es auch mal nicht so intensiv ist in der Übung, das die Gedanken abdriften oder vorauseilen und der besonders in unseren Breitengraden so geschulte innere Kritiker gleich nach der Übung auf dem inneren Bildschirm erscheint. Da hilft das Kultivieren einer wohlwollenden akzeptierenden Haltung sich selbst gegenüber, ein auf die Schulter klopfen, ein anerkennen der Mühe und ein liebevoller Blick auf das (noch) unzureichende. Perfekt imperfekt eben, auf dem Weg – und das nicht erst seit Heute, oder?

 

Erst recht wenn der Meditierende aufgeht im Tun. Der Atmende wird zum Atmen. Der Springende zum Springen. Der Tanzende zum Tänzer. Der Schüttelnde zum Schütteln usw. Eine wesentliche Veränderung tritt ein wenn der Schritt zum Loslassen der ständigen Gedankenflut gelingt. Erst das Loslassen von Kontrolle über tief vergrabene Gedanken und verdrängte, nicht ausgelebte Gefühle, gelingt. Die ersten drei Phasen der Dynamischen Meditation und die ersten beiden Phasen der Kundalini-Meditation helfen bei diesem „Letting Go“ und zeigen durch den Flow den weiteren Weg. In der Konzentration auf das „Chaotische Ausatmen“ der Dynamischen hat kein Gedanke Platz. In der Hingabe an das Herauslassen, das kathartische Ausagieren von Emotionen in Verbindung mit den strömenden Gedanken können sich Energieblockaden lösen. 

 

Stille

Meditation entspricht einem tiefen Bedürfnis unserer Zeit nach tief empfundener Stille. In engem Kontakt zum eigenen Körper,  zur Seele, zum Gefühl und zum Universum zu stehen – dieser tiefe Wunsch nach Verbundenheit ist spiritueller Natur und entspricht der Sehnsucht nach dem Sinn. Ob der Gipfel des „All-Ein-Seins“ in der Meditationsübung entdeckt werden kann, und sich daraus ein meditativer Seins-Zustand entsteht, ist aber keine Frage der Methode, sondern ein Geschenk. Meditation wirkt auf lange Sicht immer transformierend, erweitert das Bewusstsein, zeigt das sich wandelnde Ich, ebenso wie den sich wandelnden Moment aus dem der nächste entsteht. Panta Rhei. Alles fließt, wie wir wissen. Das Persönlichkeitsideal der östlichen Kultur geht mit der Identität und dem Selbstverständnis eines westlichen Ichs eine Symbiose ein. Der Kreis schließt sich. 

 

Stufen

Die östliche Weisheitslehre spricht in der Meditation von neun Stufen der „Versenkung“. Die ersten vier Stufen befinden sich im Bereich des „Wissens“ die körperlich wahrgenommen werden. Die nächsten drei Stufen kennzeichnen die geistige Entwicklung die der Meditierende durchläuft, den Bereich der „Erkenntnis“, während die neunte Stufe ist die Erleuchtung kennzeichnet. Durch die Schulung des Geistes  erkennt der Übende über kurz oder lang ob er sich in „heilen“ oder „nicht-heilen“ Gedankenwelten aufhält, sich eher am Negativen oder am Positiven festhält also mit welcher inneren Haltung er dem Leben gegenübertritt. Parallel zu diesem Erkennen wächst die Einsicht, dass diese geistige Haltung unser Leben mehr oder weniger stark beeinflusst. Diesen Gedanken, vertreten auch westliche Gesundheitswissenschaftler mit dem Modell der Salutogenese, nach dem der Mensch sich lebenslang auf einem Kontinuum zwischen zwei Polen, Krankheit und Gesundheit bewegt. Auch hier bestimmt die geistige Einstellung die Lebensqualität. 

 

Neucodierung

Die Bewegung, also Atmen, Ausagieren, Zentrieren oder Schütteln und Tanzen stellen auf der körperlichen, emotionalen und mentalen Ebene eine bewusste und aktive Einmischung in die neurologischen Netzwerke unseres Gehirns, wie der Neurobiologe Gerald Hüther es formuliert, insofern dar, als das wir innerlich berührt werden. Es ist diese innere Berührung, die diejenigen Hirnareale die für tiefste Erfahrungen von Verbundenheit zuständig sind, aktiviert. Dieser Vorgang, ist für die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin zuständig, er erzeugt Kohärenz und Glück. Den Neurowissenschaftlern zufolge werden dadurch aus zunächst flüchtigen, später, im Zeitverlauf stabile Seins-Zustände. 

 

Kohärenz

Der Begriff der Kohärenz findet sich seit dreißig Jahren in den Untersuchungen und Veröffentlichungen über die Salutogenese. Der Vater dieser Neuerungen, Aaron Antonowsky versteht unter Kohärenz ein Gefühl für das Verständnis einer Situation, ihren Sinn und die Fähigkeit die Situation handhaben zu können. Er nennt das Kontinuum zwischen Krankheit und Gesundheit auf dem sich der Mensch ein Leben lang bewegt.  das sich dieses Gefühl der Kohärenz einstellt. Gesundheit hängt demnach zuallererst von der geistigen Haltung ab. „Gedanke folgt Energie“ Das, was gedanklich genährt wird entwickelt sich. Der Mensch der seinen Geist beobachtet um damit herauszufinden was seinen Körper und seine Psyche beschäftigt findet in der Meditation die Antwort. Er hält sich nicht mit sorgenvollen Gedanken auf sondern lässt diese los. Die Arbeit besteht darin sich für diesen Moment vorzubereiten, sich leer zu machen, eingefrorene Energie aus traumatischen Lebensereignissen aufzutauen, Körperpanzerungen zu lösen und in Fluss zu kommen. Das bleibt nicht ohne Wirkung auf die Gehirnströme. Erst diese tiefen Erfahrungen greifen in die Gehirntätigkeit ein, werden laut Neurobiologie gleichzeitig auf der kognitiven, emotionalen und körperlichen Ebene verankert und aneinander gekoppelt, bilden neue Synapsen und Verschaltungen.